Nicht nur auf der sprachlichen Ebene gibt es kleine Feinheiten, die uns von unseren deutschsprachigen Nachbarn unterscheiden. Auch, was die Umgangsformen betrifft, gibt es kleine Nuancen, die von unseren Gewohnheiten abweichen.
Österreich: Handkuss ist nicht außergewöhnlich
Titel spielen hierzulande beispielsweise eher eine untergeordnete Rolle. Ganz anders in Österreich: Vergessen Sie in der Alpenrepublik niemals den Titel! Auf „Herr/Frau Magister“ wird dort sehr viel Wert gelegt. Ist eine Frau mit einem Doktor verheiratet, ist es üblich, diese ebenfalls mit „Frau Doktor“ anzureden. Auch die Anrede „gnädige Frau“ ist noch zu hören. Übrigens ist sogar der Handkuss zuweilen noch an der Tagesordnung. Mit Vornamen spricht man sich in Österreich generell erst nach geraumer Zeit an.
Schweiz: Kaum Vornamen im Geschäftsleben
Der typische Schweizer gilt generell als eher reserviert, aber höflich. Pünktlichkeit und Genauigkeit werden – genauso wie in Deutschland – sehr geschätzt. Die bekannte Grußformel „Gruezi“ wird sowohl bei privaten als auch formellen Anlässen verwendet. Man begrüßt einander per Handschlag. Umarmungen und Küsse auf die Wange sind in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz üblich. Genauso wie in Österreich verwenden die Schweizer die förmliche Anrede mit Titel und Nachnamen einer Person – sowohl im schriftlichen. als auch im mündlichen Bereich. Während Familie und Freunde sich untereinander mit dem Vornamen ansprechen, benutzt man diesen im Geschäftsleben eher selten. Aber das kommt natürlich immer auch auf die Unternehmenskultur an.