Wer von Ihnen kennt das nicht: Sie plaudern gekonnt und rhetorisch ausgefeilt mit Ihrem Gesprächspartner und zurück kommt außer langen Pausen recht wenig. Quasselstrippen sind oft erst einmal irritiert von zu viel Schweigsamkeit.
Laut dem Artikel „Das Coming-out der Insichgekehrten“ in der Zeitschrift „Psychologie heute“ vom Januar 2011 sind introvertierte Menschen meist weder schüchtern noch menschenfeindlich. Sie ermüden jedoch viel schneller und suchen nach Rückzugsmöglichkeiten. Wenn ihnen ein Gespräch zu lange dauert, suchen sie nach Stille. Für Extrovertierte ist das hingegen eher unverständlich: Sie brauchen ständig Input, immer muss etwas los sein, sonst fühlen sie sich nicht mehr wohl.
Einen gemeinsamen Nenner finden
Wichtig ist es hierbei, dass sich vor allem der Extrovertierte auf den anderen einstellen kann und es gelingt, eine Vertrauensbasis herzustellen. Ein gehöriges Maß an Geduld und Einfühlungsvermögen ist gefragt. Wenn ein Schweiger nicht sofort antwortet, heißt das nicht gleich, dass er kein Interesse hat. Geben Sie dem Schweiger auf jeden Fall Zeit zu antworten. Nachfragen wie „Sind Sie noch da?“ können Sie sich sparen. Denn der andere hat sie gehört. Er überlegt nur, bevor er reagiert. Kompensieren Sie die Pause nicht mit Ihrem eigenen Redefluss oder werden Sie gar aggressiv oder unsicher. Werfen Sie Ihren Zeitplan bei solchen Telefonaten einfach spontan über den Haufen und lernen Sie auch mal abzuschalten und zuzulassen, dass die Zeit am Telefon auch mit Schweigen verbracht werden kann. Denn in der Ruhe liegt die Kraft.