Unsere gewohnheitsmäßig genutzten Sprachmuster beeinflussen, wie wir von der Umwelt gesehen werden und auch – was auf den ersten Blick erstaunen mag – wie wir uns selbst sehen. Unser Sprachstil ist ein fester Bestandteil der Persönlichkeit. Wie oft sehen wir andere Menschen als arrogant, besserwisserisch oder auch schüchtern an, nur, weil sie bestimmte Formulierungen benutzen? Ein Beispiel: „Man sollte versuchen, abends ein bisschen Sport zu treiben.“ Hier kommen sprachliche Weichmacher wie „ein bisschen“, das Wort „versuchen“ und die Verwendung von „man“ statt „ich“ zum Einsatz. Die Person wirkt durch diese Formulierung weder schüchtern noch arrogant – allerdings fehlt ihr in der Aussage Entscheidungskraft und Entschlossenheit, um ihr Ziel zu erreichen. (Quelle: Psychologie heute, Hartwig Eckert: Beim Sprechen die Persönlichkeit verändern, S. 73 ff, Dezember 2011)
Kompetenter wirken
In meinen Trainings achte ich deshalb sehr darauf, dass die Teilnehmer Weichmacher wie Konjunktive, Hilfsverben oder Füllwörter ohne Aussage vermeiden. Sie wirken auf diese Weise glaubwürdiger und überzeugender. Denn das Gegenüber hat so das Gefühl, eine kompetente Persönlichkeit vor sich zu haben. Auch Aussagen oder getroffene Vereinbarungen werden dadurch verbindlicher. Für die meisten Teilnehmer bedeutet das ein bisschen Übung, aber es lohnt sich!