Wo ist sie hin, die „deutsche Pünktlichkeit“?

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Sie kennen das sicher: Eigentlich haben Sie für Punkt 10 Uhr eine Telefonkonferenz mit Partnern, Kunden oder Kollegen einberufen. Aber es wird 10.10 Uhr, 10.15 Uhr und keiner meldet sich. Wahrscheinlich fragen die meisten Wartenden nach etwa 20 Minuten nach: Schließlich haben sie den Termin fest eingeplant und weitere Aufgaben warten.

Ist der Gesprächspartner plötzlich krank, ist das noch nachvollziehbar. Auch, wenn einmal ein unvorhergesehenes Ereignis dazwischen kommt, ist das in Ordnung. Die Betonung liegt hier aber auf einmal. Denn die Dosis macht das Gift. Ist mein Gesprächspartner öfter oder gar dauerhaft unzuverlässig, ist das für die Vertrauens- und Beziehungsebene wenig förderlich.

Erstaunt hat mich, dass dieses Verhalten offensichtlich mittlerweile als „normal“ empfunden wird. Laut der „Wertestudie 2013“ stehen Tugenden wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Loyalität und besagte Pünktlichkeit relativ weit unten auf der Beliebtheitsskala. Überhaupt sind 55 Prozent der befragten 2.000 Bürger der Meinung, dass die Bedeutung von Werten in den vergangenen Jahren abgenommen hat.

Tipp: Ich empfinde es als angemessen und wertschätzend, wenn mein Gesprächspartner mir – wenn irgend möglich – eine kurze Nachricht per Telefon, E-Mail oder SMS zukommen lässt, sobald ihm was dazuwischen kommt. Denn das kann passieren und dafür habe ich auch (fast) immer Verständnis.

Was meinen Sie?